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Diese Seite ist für TSP-betreffende Anmerkungen vorgesehen, die
nicht unbedingt etwas mit der ZIP-Methode zu tun haben, die
wahrscheinlich zumindest zum Teil auch bekannt sind, die aber
vielleicht doch zu weiteren Überlegungen anregen. Kommentare und Hinweise sind ausdrücklich erwünscht..
Das grundsätzliche Problem beim TSP ist die Anzahl der
Lösungen, die mit jedem zusätzlichen Knoten um eine Fakultät
ansteigt. Diese Anzahl gilt es zu verringern, um daraus die optimale
Lösung zu ermitteln. Sind Kanten bekannt, die zur optimalen Lösung
gehören, so vermindert sich die Anzahl der Lösungen um eine
Fakultät je bekannter Kante. Im geringeren Umfang wird das Problem
auch dann kleiner, wenn man Kanten, die nicht zur optimalen Lösung
gehören, ausschließen kann.
Für allgemeine TSP gilt:
Es gibt erkennbar kein Merkmal, das eine
Kante von vornherein als zur optimalen Lösung zugehörig
erkennen lässt. Gleiches gilt auch für den negativen Fall. Es gibt
kein Merkmal, das eine
Kante von vornherein ausschließt. Daraus folgt, dass weder die
kleinste Kante immer zur optimalen Lösung gehört (z. B. Raute)
noch die größte Kante immer ausgeschlossen werden kann (z.B.
Trapez). Anders verhält es sich beim TSP im euklidischen Raum,
bei dem man die Lage im Raum ausnutzen kann. Eine besondere Rolle
spielt dabei u.a. die konvexe
Hülle aller beteiligten Knoten:
a) absoluter Ausschluss:
Aufgrund der geografischen Kreuzungsfreiheit von optimalen TSP
kann man alle Kanten, die die Fläche der konvexen Hülle teilen,
von vornherein ausschließen; das sind alle Kanten, die zwei Knoten
auf der konvexen Hülle verbinden, soweit diese Knoten nicht
benachbart sind. Liegen alle Knoten auf der konvexen Hülle, so
folgt daraus trivial, dass die Kanten der konvexen Hülle die
optimale Lösung des TSP darstellen.
b) relativer Ausschluss:
Weiter muss bekanntlich eine optimale Lösung des TSP von einem
Knoten auf der konvexen Hülle immer - direkt oder über weitere
innerhalb der konvexen Hülle liegenden Knoten - zum benachbarten
Knoten der konvexen Hülle führen, ehe der Weg einen anderen Knoten
der Hülle berührt. Daraus folgt, dass ein Knoten, der durch eine
Kante direkt oder über weitere Kanten mit einem Knoten auf der
konvexen Hülle verbunden ist, nur - direkt oder wieder über
weitere Kanten - mit einem benachbarten Knoten der konvexen Hülle
verbunden werden kann. Kanten, die in diesem Zusammenhang zu
nicht-benachbarten Knoten der konvexen Hülle führen, können also
ausgeschieden werden.
c) Nähe von inneren Knoten zu Knoten auf der konvexen Hülle:
Aus der Nähe zu einem Knoten auf der konvexen Hülle kann man nicht
schließen, dass bei einer optimalen Lösung ein Knoten, der
innerhalb der konvexen Hülle liegt, mit diesem (direkt oder über
weitere innere Knoten) verbunden ist. Somit kann man für eine
optimale Lösung aufgrund der Nähe von zwei entsprechenden Knoten
keine Kanten von vornherein zuweisen oder ausschließen.
d) allgemeiner Ausschluss:
Allgemein gilt, dass aufgrund der geografischen Kreuzungsfreiheit
von optimalen TSP alle Kanten ausgeschlossen werden können, die
eine Kante des optimalen TSP schneiden. Nicht-negativ-Bedingung
und Dreiecks-Ungleichung:
Die häufig geforderte Nicht-negativ-Bedingung der Kosten einer Kante sowie die Dreiecks-Ungleichung lässt sich immer
durch die Erhöhung aller Ausprägungen um einen entsprechenden
Fixkosten-Betrag erfüllen. Ggf. ist das TSP dann aber nicht mehr im
geografischen Raum abbildbar.
Aufgrund des kombinatorischen
Lösungsansatzes sind beide Anforderungen für die ZIP-Methode
irrelevant. Die mit Hilfe eines Zufallsgenerator erzeugte Matrix des
Beispiels mit 10 Knoten erfüllt nicht die
Dreiecks-Ungleichung. Weiter hätten die Kanten auch negative
Werte haben können.
Auf die Dissertation
1998 von Dr. Walter Schmitting, Münster, der in seiner Arbeit
einen umfassenden und ausführlichen Überblick ( mit umfangreichen
Quellenangaben) über optimale und und heuristische Lösungen gibt,
sei hier nochmals hingewiesen.
wird
fortgesetzt ...
(19.07.2003)
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